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Energetische Sanierung und die Großeschmidt-Heizung

  • von Schneider & Krümpelmann
  • 03 Feb., 2017

Energetische Sanierung – einige Beispiele

Wer Google bemüht, und nach dem Begriff „energetische Sanierung“ sucht, der hat freie Auswahl unter 543.000 Treffern in deutscher Sprache. Gibt man hingegen als Suchbegriff „sinnvolle energetische Sanierung“ ein, hat man „nur“ noch 164.000 Artikel zu lesen, im Gegensatz zu 636.000 Treffern für „sinnlose Energetische Sanierung“. Und als Laie ist man nach der Lektüre in der Regel nicht wesentlich klüger als vorher. Eines ist allerdings deutlich festzustellen: über das Thema erhitzen sich die Gemüter. Es gibt weniges über Baumaßnahmen zu lesen, über das so heftig gestritten wird, wie über die energetische Sanierung von Bestandsgebäuden.

Dies hat vielerlei Gründe:

Auf der einen Seite buhlen handfeste wirtschaftliche Interessen um die Baudarlehen von Immobilienbesitzern. Mit energetischen Sanierungen lässt sich viel Geld verdienen. Allerdings gibt es auch noch eine andere Sichtweise. Da wird jede Form von energetischer Sanierung als Teufelswerk abgetan, indem man die Argumente der Befürworter als Blödsinn entlarvt, oder sich kategorisch weigert den „staatlich verordneten Energiesparwahnsinn“ in die eigenen vier Wände einziehen zu lassen. Die Wahrheit liegt, wie immer, irgendwo dazwischen und zwar in Abhängigkeit von dem Gebäude um das es geht. Es macht einen großen Unterschied ob ein Gebäude saniert werden soll, welches 30, 50, oder 100 Jahre alt ist. Der Grundsatz, „viel hilft viel“, trifft hier meiner Meinung nach in keinem Fall zu. Um zu einer genaueren Betrachtung im Einzelfall kommen zu können müssen viele Aspekte berücksichtigt werden. Nutzer von Gebäuden haben unterschiedliche Gründe für energetische Sanierungen. Während die einen Ihren Beitrag zum Klimaschutz leisten möchten geht es den anderen darum ihre Heizkosten zu senken. Und mancher tut es nur, weil er durch die Novellierung der EnEV dazu gezwungen wird oder er auf einen günstigen KfW-Kredit zurückgreifen möchte. Wirtschaftliche Amortisationszeiten spielen eine ebenso große Rolle wie die Frage nach ökologischer Nachhaltigkeit. Eng damit verknüpft ist die Frage der Lebensdauer der angedachten Einzelmaßnahmen. Auf alle diese Aspekte im Rahmen dieses Blogeitrags einzugehen, würde zu weit führen. Allerdings schreit ein Blog ja förmlich danach, öfter mal erweitert zu werden. Sollte sich jemand also für bestimmte Themen besonders erwärmen oder dazu etwas wissen wollen, nehme ich diese später gerne mit auf. Auch gibt es in diesem Zusammenhang Sanierungsmethoden, welche in der ENEV keinerlei Berücksichtigung finden, was der Einseitigkeit dieses Berechnungswerkes geschuldet ist. Über diese Methoden liest man nur wenig, was ihren Nutzen allerdings nicht schmälert.

Das erste dieser Thema, welches ich für einen sehr spannenden Ansatz halte, betrifft die Temperierung älterer Bestandsbauten. Die „Großeschmidtheizung“.


Die „Großeschmidtheizung“

Für den Begriff „Großeschmidtheizung“ würde ich von Herrn Großeschmidt wahrscheinlich die Ohren lang gezogen bekommen. Denn es geht hier nicht um eine Heizung im herkömmlichen Sinne. Eine normale Heizung erwärmt die Raumluft, einen, wie wir wissen, relativ erbärmlichen Energieträger. Dieses Heizungssystem hingegen setzt auf eine Temperierung der Gebäudehülle welche, ähnlich der römischen Hypokaustenheizung die schweren Außenwände selbst temperiert und somit die Innenräume thermisch gegen die Außentemperaturen isoliert. Damit sorgt sie zum einen für behagliche Wärme im Gebäudeinneren und beseitigt gleichzeitig eines der größten Probleme, unter welchen alte Gebäude oft zu leiden haben: feuchte Wände. Dies dient nicht nur dem Erhalt der Bausubstanz (ein trockenes Mauerwerk schimmelt nicht) - es hält auch besser warm, was jeder nachvollziehen kann, der schon einmal mit einem nassen T-Shirt im Winter draußen herumgelaufen ist.  Entschiedene Gegner dieser Methode behaupten, man würde über die Außenwände seinen Garten heizen. Dem hält Herr Großeschmidt entgegen,  ein Wärmedämmverbundsystem (was für ein Wort...) sei in der Regel Sondermüll und würde solare Wärmegewinne aus Gebäuden ausschließen, was nicht von der Hand zu weisen ist.

 

Technischer Aufbau

..................wo ist jetzt das blöde Bild hin??????

 

Die Funktionsweise dieses „Heizsystems“ lässt sich von den üblichen Berechnungsmethoden nicht erfassen, was wohl der Hauptgrund für die Skepsis der Kritiker der Bauteiltemperierung ist. Nachdem wir dieses Heizungssystem schon mehrfach verbaut haben bin ich von den Vorteilen des Systems für bestimmte Gebäude nach wie vor überzeugt. Auch wenn ich nicht jedes Gebäude für diese Form der Beheizung für geeignet halte, ist die Bauteiltemperierung in Bezug auf die Erhaltung alter Gebäude eine gute Alternative. Aber auch hier entscheidet, wie immer, der Einzelfall.

Wer mehr zu dem Thema erfahren möchte, kann sich unter www.temperierung.net informieren.

von Schneider & Krümpelmann 03 Feb., 2017
Seit ich mir vor drei Jahren einen Bauwagen als Büro und Arbeitszimmer gebaut habe und dieser so in meinem Garten platziert ist, dass er weithin sichtbar ist, habe ich regelmäßig Anfragen zu allen möglichen Aspekten, die das Thema Bauwagenbau mit sich bringt. Da sich viele dieser Fragen wiederholen – anbei ein kleiner Artikel, der die eine oder andere dieser Fragen beantworten wird. Bei Interesse werde ich versuchen die fehlenden Aspekte (es dürften eine ganze Menge sein) noch nachzuliefern...
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