Wenn man als Architekt zuhause arbeitet, eine 5-köpfige Familie hat und gelegentlich gezwungen ist, sich zu konzentrieren, hat man es manchmal nicht leicht. Da kann es durchaus vorkommen, dass man gerade versucht, eine komplizierte Werkplanung zu zeichnen, während der 16-jährige Filius eine Etage über einem mit seiner Stereoanlage das Gangster-Rapper-Berlin der 90er Jahre auferstehen lässt. Frau Tochter misshandelt mit einem Mixer in der Küche eine gefühlte halbe Stunde einen Kuchenteig und die bessere Hälfte mit einem Staubsauger den Teppich neben einem. Wohl dem, der einen Garten hat. Wir haben einen – zum Glück... neben unserem Büro in Utting sollte also ein weiterer Rückzugsbereich entstehen, in dem wir ungestört arbeiten
können. Fest entschlossen, an der bestehenden Situation etwas zu ändern, machten wir uns auf die Suche nach einem Bauwagen, welchen wir in unseren Garten stellen wollten, um die unserem Arbeitsleben verloren gegangene Ruhe wieder herzustellen. Wir fanden einen. Bei diesem Bauwagen war jedoch bis auf das Fahrgestell eigentlich alles marode. Der Aufbau wurde vollständig abgerissen, das Fahrgestell entrostet, und wir begannen unser neues „Büro“ zu erweitern. In Eigenarbeit (bis auf die Dachabdichtung und die Spenglerarbeiten haben wir alles selbst gebaut) entstand so unser neuer Büroraum. Vierzehn Quadratmeter. Im Winter ist er kuschelig warm, im Sommer kühl. Drei Arbeitsplätze und eine Funktionalität, die effizientes Arbeiten extrem erleichtert. Er kostet keine Miete, und sollten wir eines Tages umziehen, zieht dieser Teil unseres Büros einfach mit. Wir müssen noch nicht einmal Kisten packen.
Wer sich für das Thema Bauwagenbau interessiert, kann sich gerne mit uns in Verbindung setzen. Ein unter ökonomischen, ökologischen, konstruktiven und baurechtlichen Aspekten ein, wie wir finden, ziemlich spannendes Thema.