Logo Schneider Krümpelmann Architekten
+49 (0) 8806 6439906

PLANUNGSGUTACHTEN SEEBERGSIEDLUNG IN SCHONDORF

Die Seebergsiedlung, 1953 in Folge des 1. Wohnungsbaugesetzes entstanden, bot Flüchtlingsfamilien in der Gemeinde Schondorf am Ammersee ein neues, lebenswertes Zuhause. Die fünf Mehrfamilienhäuser sind eingebettet in einen sehr großzügigen Garten- und Grünflächenbereich, welcher ursprünglich genügend Platz für die Eigenversorgung bot und bis heute durch Gemüse- und Obstanbau der Bewohner geprägt ist. Während zur Entstehungszeit der Großteil der neu errichteten sozialen Wohnungsbauten mehr die materielle Not, denn irgendwelche Aufenthaltsqualitäten widerspiegelten, gehört die Seebergsiedlung zu den wenigen Ausnahmen, welche nicht nur günstigen Wohnraum, sondern bis heute eine hohe Aufenthalts- sowie eine im
Gemeindeumfeld deutlich sichtbare städtebauliche Qualität bieten.
Seit Jahren steht die Sanierung der Gemeindebauten an, seitens der Gemeinde wird wiederholt über einen Abriss der Gebäude diskutiert. Als fachliche Grundlage für die weitere Vorgehensweise wurde von der Gemeinde ein Planungsgutachten an mehrere lokale Architekten in Auftrag gegeben, mit dem Ziel, vor allen Dingen eine wirtschaftliche Lösung für die erforderlichen Sozialwohnungen zu erarbeiten.
Unserer Meinung nach stellt die Seebergsiedlung ein vollumfänglich schützenswertes Gebäudeensemble dar. Wir haben uns daher bewusst gegen einen vollständigen Abbruch entschieden und nach einer Kompromisslösung gesucht, die durch ihre Gebäudestellung dem historischen Bestand gerecht wird. Um andererseits die notwendige Anzahl der Wohnungen unterzubringen und der Gemeinde hierfür eine wirtschaftliche Basis zu ermöglichen, würden wir drei der Bestandshäuser erhalten und durch einen langgezogenen Gebäudekörper ergänzen. Dieser übernimmt in seiner Kubatur und Materialsprache die Proportionen und Baumaterialien des Bestandes. Trotz Verdichtung soll die Atmosphäre des historischen Ensembles spürbar bleiben, der Neubau wird
dreiseitig eingefasst von den Bestandsgebäuden und fügt sich mit einer zurückhaltenden Gestaltung in den an dieser Stelle noch spürbaren dörflichen Kontext ein. Auch in der innenräumlichen Gestaltung sowie in Hinblick auf die Einbettung in vorhandene Grünflächen haben wir uns gegen eine städtische Vertikalstapelung der neuen Wohneinheiten entschieden. Somit entstehen zusätzliche 8 Wohnungen in Form von kleinen Reihenhauseinheiten mit jeweils eigener Gartenterrasse zzgl. 1 Obdachlosenunterkunft.
Durch Sanierung und Dachausbau der Bestandsgebäude können 12 charmante Wohnungen, umgeben von offenen Gärten, erhalten bleiben. Zur Gegenfinanzierung würden bei dieser Lösung im südlichen sowie östlichen Teil des Geländes 2.730 m2 Bauland zur Veräußerung verfügbar werden.
  
    
 
Share by: